Begleiterin

Im Jahr 1961 als Tochter eines Weinhauer-Ehepaares in Gumpoldskirchen in NÖ geboren, lernte ich sehr schnell auf eigenen Füßen zu stehen. Im erfolgreichen Heurigenbetrieb waren „hands-on-Qualitäten“ gefragt – eine Eigenschaft, die ich mir bis heute bewahrt habe. Im Laufe meines Ausbildungs- und Berufslebens entwickelte ich auch einen guten Blick fürs Ganze und analytisches Denken, das mich komplexe Situationen meist rasch verstehen lässt.

Meine berufliche Entwicklung führte mich vorerst in den Bankenbereich. Nach 15 Jahren und einer veritablen Sinnkrise kehrte ich diesem den Rücken, entschied mich für ein Master-Studium Sozialmanagement an der WU Wien und wurde im Anschluss daran Geschäftsführerin eines großen, österreichweit tätigen Behindertenvereins. Meine Coaching- und Mediationsausbildung konnte ich hier gut gebrauchen; gemeinsam mit einem engagierten und motivierten Team entwickelten wir einen inklusiven Verein, der viele Projekte von und für Menschen mit Behinderungen umsetzen konnte. Die fast 25 Jahre Tätigkeit in diesem Bereich haben mich Demut und Geduld gelehrt und mir gezeigt, wie wichtig es für mich ist, zu gestalten und etwas zu bewirken!

Nach meiner Pensionierung Ende 2019 beschloss ich daher, nicht nur meinen sportlichen Ambitionen und meiner Liebe zum Garten zu folgen, sondern auch meiner Sehnsucht, eine Ausbildung zur Geistlichen Begleiterin anzustreben. Meine Suche führte mich ins Europakloster Gut Aich, in St. Gilgen und über diese Entwicklung bin ich unendlich dankbar. Die 2-jährige Ausbildung war eine ganz besondere Zeit. Ich war Teil einer Gruppe, in der Menschen unterschiedlichster kultureller Herkunft sich so offen und liebevoll begegneten, dass jeder und jede der Teilnehmenden ein großes Stück Authentizität und Lebendigkeit dazu gewinnen konnte. Das Kloster Gut Aich und die von ihm vermittelten Botschaften und Betrachtungen des Lebens sind sicher geprägt von seinem Mitbruder David Steindl-Rast. Dieser bekannte spirituelle Lehrer hat mit seinen Worten schon viele Menschen erreicht und ihre Herzen geöffnet. Er steht dafür, dass Liebe eine Haltung ist, ein gelebtes und radikales JA zur Zugehörigkeit. Mit seiner Formel „stop – look – go“ zeigt er uns einen Weg, wieder Vertrauen ins Leben und Hoffnung aufzubauen. Um letztlich in Beziehung zu kommen zum ganzen, unendlich weit verzweigten Netzwerk des Lebens und zum Göttlichen Geheimnis, in uns und um uns herum. Um so Sinn zu finden; und Lebensfreude – durch ein dankbares Leben.

Ich persönlich habe erfahren wie wichtig es ist, meiner Sehnsucht, heil und ganz und lebendig zu sein, nachzugehen. Zu lernen, dass dieser Weg zum Leben das Leben ist und Göttliche Spuren in diesem Leben auf Schritt und Tritt zu finden sind! Diesen möchte ich sehr gerne weiter folgen und ich freue mich, wenn ich andere Menschen auf solch einer Reise begleiten darf!